Aktuelle Strompreisdiskussion

Eines der intensiv diskutierten Vorurteile gegenüber der Energiewende laut, dass die „Ergrünung“ der Stromerzeugung zu teuer und sozial nicht gerechtfertigt ist. Auf der anderen Seite zeigen unterschiedliche Analysen, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien langfristig sogar kostensenkende Effekte haben kann. Die Wahrheit liegt wohl – wie bei vielen Wahrheiten – irgendwo dazwischen. Wenn mann sich über die aktuelle Diskussion informieren möchte, empfiehlt sich ein Blick in die kürzlich erschiene Ausgabe der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ mit dem Schwerpunkt auf der Debatte um die Kosten der Energiewende (Ausgabe 35/2012). In einer Reihe von Hintergrundbeiträgen wird hier die Zusammensetzung des Strompreises dargestellt. Auch das Thema der EEG-Umlage wird aufgegriffen. Deutlich wird, dass die energieintensiven Industrien zwar 18 % des Gesamtstroms verbrauchen, aber nur zu 0,3 % an der EEG-Umlage beteiligt sind (BNetzA 2011d). Würde die Ungleichheit aufgehoben, dann hätte die EEG-Umlage im vergangenen Jahr wahrscheinlich nicht 3,59 Cent pro kWh, sondern 2,50 Cent pro kWh betragen – entsprechend geringer würde nun auch die am 15. Oktober zu erwartende Ankündigung zur Erhöhung der EEG-Umlage ausfallen.

3 Kommentare

  1. Michael Brod

    Meiner Meinung nach trifft das Wort „Diskussion“ nicht zu. Zur Zeit läuft eine Kampagne, denn es werden Preissteigerungen völlig isoliert von der allgemeinen Preissteigerung betrachtet. Man erwartet nun durch das EEG eine „sagenhafte“ Preissteigerung von 5 € pro Monat. Verglichen mit den Preissteigerungen bei Mieten, Wärmekosten und Treibstoffkosten ist dies ja vergleichsweise wenig. Und wenn man sich die Strompreissteigerungen der letzten 12 Jahr anschaut, fällt schon auf, dass die Preissteigerung durch „grünen“ Strom nur 9 € pro Monat beträgt, während 22 € auf das Konto der konventionellen Stromerzeugung geht.
    Quelle:
    http://www.unendlich-viel-energie.de/uploads/media/aee_renews_kompakt_HHStrompreise_121001.pdf
    Wenn also die EEG-Umlage um 1,6 cent/kWh steigen wird, wette ich darauf, dass der Strompreis um mindestens 3 cent steigen wird. Aber der schwarze Peter soll der „grüne“ Strom sein.

  2. Sabine Eva Rädisch

    … und wenn ich überlege, wie viele kleine Stromfresser die meisten Haushalte beherbergen – angefangen beim Handy, wo viele bereit sind, mal eben schnell noch 5 Euro mehr für eine SMS-Flatrate auszugeben oder dergleichen. Werden da nicht Äpfel mit Birnen verglichen?

  3. Sebastian

    Es wird doch jedes Jahr neu diskutiert wenn die Strompreise steigen. Diesmal ist es die EEG Umlage, sonst war die Beschaffung und Herstellungspreise beim Preis gestiegen und so weiter. So gehts immer weiter, was nächstes Jahr kommt, warten wir ab, aber keine Preissenkung beim Strom.

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