Stadtteilkampagne Bockenheim: Das Kunstwerk bleibt

Frankfurter Klima-Alltag„Ein bisschen kamen wir zur Energieberatung wie die Jungfrau zum Kind“, sagt Wolfgang Röckel und schmunzelt. „Wir wussten am Anfang gar nicht so genau, worum es da eigentlich geht.“ Doch nach den ersten Stichworten war dem Mitarbeiter der Kinderwerkstatt in Bockenheim klar: „Wir machen mit.“ Also ließ der Vereine seine Zentrale mit den Büros sowie der Halle 1 in der Falkstraße unter die Lupe nehmen.

Nach wenigen Tagen stand Energieberater Thomas Möller an der Pforte der Kinderwerkstatt. Akribisch inspizierte er jeden Raum, nahm jedes Gerät, jede Leuchte auf und zog am Ende Bilanz. „Der derzeitige Energieverbrauch ist branchendurchschnittlich.“ Doch Möller machte auch einige Stellen aus, an denen mit kleinem Aufwand einiges gespart werden kann.

„Vor allem die Beleuchtung war ihm aufgefallen“, berichtet Röckel. Insgesamt sind in den Räumen mit einer Gesamtfläche von etwas mehr als 800 Quadratmetern 86 Halogenstrahler und 30 Glühlampen angeschlossen: Sie verbrauchen nahezu 3.000 Kilowattstunden, was den Verein für soziale Arbeit nahezu 800 Euro im Jahr kostet. Ausgaben, die sich senken lassen. Möller schlug vor, die Halogenstrahler durch entsprechende LED-Strahler zu ersetzen und die Glühlampen gegen moderne Energiesparlampen auszutauschen. Der Stromverbrauch ließe sich damit um annähernd 800 Kilowattstunden senken, was einer Ersparnis von deutlich mehr als 200 Euro jährlich gleichkommt. Die Kosten für die neuen Leuchtmittel wären somit in weniger als einem Jahr erwirtschaftet.

Energieberater Möller stieß noch auf eine zweite Quelle, die ohne großen Aufwand zu erschließen ist: Die 21 Computer in der Kinderwerkstatt sind häufig rund um die Uhr im Stand-by-Modus. Mit teckerleisten ließen sich die Geräte mit wenigen Handgriffen über Nacht ausschalten und damit aufs Jahr gerechnet mehr als 250 Euro an Strom sparen. Die Kosten von knapp 140 Euro für die teckerleisten sollten innerhalb von wenigen Monaten eingespielt sein. „Daran hatten wir vorher einfach nicht gedacht“, blickt Wolfgang Röckel auf den Besuch des Energieberaters zurück. Dessen Vorschlag hatte der Verein für soziale Arbeit im Nu umgesetzt. „Das war ja alles ohne großen Aufwand zu machen.“

Nur in einem Punkt kamen Röckel und seine Kollegen der Empfehlung des Diplom-Ingenieurs nicht nach: In der Lampe über dem großen Konferenztisch werden weiterhin die klassischen Glühbirnen leuchten. „Diese Lampe ist ein Gesamtkunstwerk“, sagt Röckel, denn jede einzelne Glühbirne ist mit dem Metallgestell verlötet, zudem sind auf der Fassung einer jeden Glühbirne Federn geklebt – und derer hat die Lampe eine ganze Menge. „Dieses Kunstwerk bleibt“, sagt Röckel und weiß das Team der Kinderwerkstatt an seiner Seite.

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