Stromsparen beim Heizen

Ob beim Heizen oder Warmwasser, ein bewusster Umgang mit Wärme ist beim Sparen entscheidend. Nachfolgend finden Sie praktische Tipps, wie man im Haushalt heizt und trotzdem spart.

Heizlüfter: kleine Ursache, größter Stromfresser

Es ist verführerisch, Heizlüfter zu nutzen, kosten diese Geräte doch oft weniger als 30 Euro. Da stellt man den Heizlüfter „mal kurz“ an, um sich im Büro oder der Werkstatt die Füße zu wärmen. Dabei sind Heizlüfter wahre Stromfresser. Auf höchster Stufe haben sie 2.000 Watt Leistung und verbrauchen pro Tag oft mehr Strom als sonst in einer Woche anfällt. Zudem ist das Heizen mit Strom doppelt so teuer wie mit Öl oder Gas.

Wenn an kalten Tagen viele Verbraucher Heizlüfter gleichzeitig nutzen, werden die Stromnetze überlastet. Es reichen nur wenige Prozent aller Haushalte aus, um die Stromspitze um 10 Prozent in die Höhe zu treiben, was wiederum ein Grund ist, neue Hochspannungsleitungen zu bauen. Da ist es besser Häuser zu dämmen, Fenster und Türen abzudichten und auf andere Weise zu heizen.

Manchmal werden Heizlüfter auch benutzt, um eingefrorene Wasserleitungen aufzutauen. Das dauert lange und frisst viel Strom. Besser ist es, schon bevor Frost auftritt, Wasserleitungen, die ins Freie oder in ungeheizte Keller gehen, zu entleeren oder gegen Frost zu dämmen.

Elektroheizung: Heizen mit Strom

Statt mit Strom zu heizen, bieten umweltfreundliche Heizungsformen interessante Alternativen.

Wer kennt sie nicht, die Informationskarten im Briefkasten, mit denen für Elektroheizungen geworben wird. „Überall einsetzbar – Steckdose genügt – Kein Schornstein – Energiesparend“ sind die Slogans. Kinder sitzen vor der Elektroheizung – im Hintergrund grüßt ein sattgrüner Wald. Diese Art der Heizung ist genauso verschwenderisch wie die Nachtspeicherheizung.

Heizen mit Strom ist wenig rationell und besonders umweltbelastend, da für eine Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Primärenergie (Kohle, Atom) aufgewendet werden. Für jede kWh Strom, die Sie verbrauchen, werden zwei weitere kWh als Abwärme ungenutzt an die Umwelt abgegeben.

Stromfresser Heizungspumpe

Jede Heizung verbraucht Strom. Diese Informationen ist nicht allen Verbrauchern bekannt. Aber das Wasser zirkuliert nicht von allein durch die Heizkörper. Dafür werden Heizungspumpen (Umwälzpumpen) benötigt. Mit einer Reduzierung der Leistung der Heizungspumpe kann der Stromverbrauch im Einfamilienhaus bereits um etwa 10 Prozent gesenkt werden.

Heizungspumpen sind meist überdimensioniert und auf zu hoher Stufe eingestellt. Der einfachste Schritt ist, die Pumpe von Stufe III oder IV auf Stufe II oder I herunterzustellen. Damit halbiert sich der Stromverbrauch. Die Wohnung wird nicht kalt, denn die Durchflussmenge geht bei halber Pumpenleistung nur um ungefähr 20 Prozent zurück.

Die ausreichende Pumpenleistung können Sie selbst berechnen. Als Regel gilt: Wohnfläche geteilt durch 5 ist die Pumpenleistung in Watt, bei 200 qm reichen 40 Watt aus. So kann man im Einfamilienhaus mit einem Handgriff etwa 200 kWh und damit 40 Euro im Jahr sparen.

Es gibt, ganz allgemein betrachtet, drei Typen von Heizungspumpen: ungeregelte Pumpen, elektronisch geregelte und seit dem Jahr 2000 auch hocheffiziente Pumpen. Ihre Unterschiede bei Verbrauch und Kosten sind erheblich. Während die ungeregelte Pumpe bis zu 93 Euro jährlich „verschlingt“, schlägt ihr hocheffizienter Nachfolger mit 16 Euro zu Buche – das ist nur gut ein Sechstel der Summe! In 10 Jahren verursacht die „alte“ Pumpe Stromkosten in Höhe von etwa 1.000 Euro, die hocheffiziente hingegen nur 160 Euro.

Klimageräte

Klimageräte sind Renner im Sommergeschäft. Dabei produzieren viele, wie die Stiftung Warentest festgestellt hat, oft nur heiße Luft. Die meisten arbeiten dem Testergebnis zufolge nur zufriedenstellend oder mangelhaft. Die strombetriebenen Geräte kühlen die Luft ab und leiten die Abwärme mit einem Schlauch ins Freie. Wenn dann das Fenster oder die Tür geöffnet sind, strömt sofort wieder die warme Luft ins Zimmer nach.

Geräte mit dem Siegel „Öko“ enthalten zwar keine ozonschädlichen FCKW, die Stromverschwendung mit einem Klimagerät ist aber alles andere als ökologisch. Einfacher ist es, die kühlere Nachtluft durch das Haus ziehen zu lassen und tagsüber die Sonne schon morgens mit Markisen und Rollläden draußen zu halten.

Bei der Lüftung von kühleren Kellerräumen sollte man vorsichtig sein. Sommerluft enthält viel Feuchtigkeit, die sich an den Kellerwänden mit Feuchteschäden und Schimmel niederschlagen kann.

Geschirrspülmaschine:
warmes Wasser spart Heizstrom

Mit einem Warmwasseranschluss der Spülmaschine können 2 bis 4 Prozent
des Stromverbrauchs eingespart werden.

Grundsätzlich können neue und viele ältere Maschinen an die Warmwasserleitung angeschlossen werden. Wird das warme Wasser mit der zentralen Gas- und Ölheizung bereitet, spart dies 150 bis 200 kWh Strom im Jahr.

Der Anschluss an die Warmwasserleitung ist durch einen Installateur ganz einfach, wenn in der Nähe die Zuleitung zur Spüle vorhanden ist. Tests haben gezeigt, dass das Spülresultat mit Warmwasseranschluss genauso gut ist. Nur bei Spülmaschinen mit interner Wärmerückgewinnung macht der Anschluss ans Warmwasser keinen Sinn.

Wäschetrocknen: aber günstig

Wer die Wäscheleine statt den Trockner nutzt, kann 10 bis 15 Prozent des Stromverbrauchs sparen. Ansonsten sind sparsame Wäschetrockner die Alternative.

Wäschetrockner sind Stromverschwender. Sie brauchen 3 bis 4 kWh Strom zum Trocknen von 5 kg Wäsche. Das ist ein Vielfaches des Stromverbrauchs zum Waschen, denn sparsame Waschmaschinen brauchen dafür nur 1 kWh bei 60°C. Abluftrockner pusten dabei die feuchte Luft ins Freie, Luft-Kondens-Trockner kondensieren die Feuchtigkeit mit Hilfe kühlerer Zuluft. Besonders sparsam sind beide nicht. Die neuesten Wäschetrockner mit Wärmepumpe brauchen deutlich weniger Strom. Wer einen Gasanschluss hat, kann einen gasbetriebenen Wäschetrockner einsetzen.

Noch verschwenderischer sind Waschtrockner, bei denen Waschmaschine und Trockner in einem Gerät zusammen sind. Sie brauchen außer Strom zusätzlich 50 bis 100 Liter Wasser zum Trocknen. Ja, Sie haben richtig gelesen, „Trocknen mit Wasser“: Diese Geräte kondensieren die Feuchtigkeit mit der Kälte des Wassers aus der Leitung.

Die stromsparende Alternative sind Schranktrockner. Hier strömt Luft durch einen Schrank, in dem die feuchte Wäsche aufgehängt wird. Sie brauchen nur 0,6 bis 0,8 kWh zum Trocknen. Das Trocknen dauert etwa 5 bis 7 Stunden. Dafür geht das Bügeln leichter. Im Vergleich zu einem normalen Wäschetrockner spart man im Jahr bis zu 400 kWh.

Besonders günstig ist es, wenn das Warmwasser mit Hilfe einer Solaranlage erzeugt wird.

Untertischgeräte: Warmwasser auf Knopfdruck

Bei Untertisch-Warmwasser-Speichergeräten können durch Abschalten oder mit Vorschaltgeräten 100 bis 150 kWh im Jahr gespart werden.

Kleine Untertischgeräte zur Warmwasserbereitung brauchen oft mehr Strom in der Bereitschaft als zur Warmwasserbereitung selbst. Diese Geräte hängen häufig schlecht isoliert in Haushalten und in Betrieben unter der Spüle versteckt. Einmal auf eine hohe Stufe eingestellt, kommt niemand mehr auf die Idee, diese Geräte abzuschalten. Meist werden diese auf Stufe E gestellt – energiesparend ist dies nicht. So wird Tag und Nacht warmes Wasser bereitgehalten, das niemand braucht. Entsprechend hoch ist der Stromverbrauch.

Sinnvoll ist es, eine Zeitschaltuhr zu installieren, die das Gerät in den Zeiten anschaltet, in denen üblicherweise warmes Wasser gebraucht wird. Noch pfiffiger ist das Vorschaltgerät „Thermostop“. Hier genügt ein Knopfdruck und in 5 Minuten ist das warme Wasser bereit. Ansonsten bleibt das Gerät ausgeschaltet.

Eine weitere Alternative sind kleine Durchlauferhitzer (z.B. Firma Clage), die unter dem Waschbecken anstelle des Untertischspeichers angebracht werden. Sie brauchen Strom nur dann, wenn wirklich warmes Wasser beim Waschbecken oder der Dusche benötigt wird.

Zirkulationspumpe mit Zeitsteuerung

Wer eine zentrale Warmwasseraufbereitung aus der Gas- oder Ölheizung hat, hat auch eine Zirkulationspumpe. Die sorgt dafür, dass das warmes Wasser ständig an den Zapfstellen im Haus zur Verfügung steht. Gut ist es, wenn man an allen Stellen schnell warmes Wasser bekommt und es nicht lange laufen lassen muss. Es muss aber nicht 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen.

Läuft eine Zirkulationspumpe den ganzen Tag, werden bei einer 40 Watt-Pumpe im Jahr 350 kWh Strom verbraucht. Bei einer Pumpe mit integrierter Zeitschaltuhr können Sie die Zeiten einstellen, an denen Sie warmes Wasser brauchen. Meist reichen 5 Stunden am Tag. Das spart 80 Prozent oder fast 300 kWh Strom. Der Einbau kostet dagegen nur 250 Euro und rechnet sich in wenigen Jahren. Zudem sparen Sie Heizenergie, da die Verteilungsverluste geringer werden.